Verlockend, aber riskant: Warum du ChatGPT nicht für deine Rechtstexte nutzen solltest
Es klingt so verlockend: Du brauchst AGB, eine Datenschutzerklärung oder ein Impressum – also fragst du ChatGPT. Zack, steht da ein Text. Gut formuliert, juristisch klingend, kostenlos. Doch was du nicht bekommst: Sicherheit. Denn so beeindruckend die Technik ist – wenn es um Rechtstexte geht, ist ChatGPT nicht nur überfordert, sondern sogar riskant. Und wir zeigen dir hier genau, warum.
ChatGPT ersetzt keine Rechtsberatung – und will das auch nicht
ChatGPT weist bei Nutzungen im juristischen Kontext darauf hin, dass es keine rechtliche Beratung bietet. Das ist ein wichtiger und richtiger Hinweis. Denn egal, wie überzeugend die Antworten klingen mögen: Die KI hat kein juristisches Fachwissen im klassischen Sinne. Sie kennt keine Rechtslogik, keine Gesetzessystematik – und sie haftet nicht für Fehler.
In unserer Kanzlei landen dann die Fälle auf dem Tisch von Unternehmern, die es sich einfach machen wollten – und dann die Rechnung dafür zahlen müssen. Und die hat es oft in sich…
ChatGPT sagt viel – aber versteht nichts
Fangen wir mit einem Missverständnis an:
ChatGPT „weiß“ nicht, was es tut. Es versteht keine Inhalte im menschlichen Sinne. Stattdessen sagt es: „In ähnlichen Situationen kam nach diesem Wort meist jenes – also nehme ich das.“ Das nennt sich Wahrscheinlichkeitsmodell und ist ein genialer Ansatz, um Sprache zu erzeugen. Nur: Für rechtliche Aussagen ist das brandgefährlich. Denn da reicht sprachliche Stimmigkeit nicht – es geht um juristische Präzision, Aktualität und Kontextverständnis.
Ein Beispiel:
Du fragst nach einer Datenschutzerklärung. ChatGPT liefert dir eine Version, die auf den ersten Blick passt. Doch die KI fragt dich nicht:
- Welche Daten sammelst du überhaupt?
- Nutzt du dieses oder jenes Tool – und wenn ja, mit welchen Einstellungen?
- Auf welcher Rechtsgrundlage verarbeitest du personenbezogene Daten?
Ohne eine Reihe an individuellen Informationen über dein Geschäft, deine Methoden und die Tools die du nutzt, kann kein rechtssicherer Text entstehen. Punkt.
Vorsicht: falsches Rechtssystem, veraltete Infos
Noch ein Problem: ChatGPT kennt keine Grenzen – auch nicht die zwischen Rechtsordnungen.
Die Sprachmodelle, auf denen ChatGPT basiert, wurden mit Texten aus der ganzen Welt trainiert. Und ob der Vorschlag zu deinen Anforderungen nach deutschem Datenschutzrecht passt, interessiert das Modell nicht – es weiß es schlicht nicht.
Es kann also passieren, dass du statt DSGVO plötzlich US-Recht serviert bekommst. Oder veraltete Passagen, weil dein KI-Modell nur bis April 2023 trainiert wurde – und seither keine Gesetzesänderung kennt.
Aktuelle Gesetzesänderungen oder neue Urteile kennt die KI nur, wenn sie im Trainingsmaterial enthalten sind – oder bei Modellen mit Webzugriff gezielt abgerufen werden. Die kostenlose Version von ChatGPT ist hier besonders eingeschränkt.
Die Folge: Du glaubst, rechtssicher unterwegs zu sein, tappst aber in die nächste Abmahnfalle.
„Aber es sieht doch gut aus?“ – Genau das ist das Problem
KI-Texte haben eine fiese Eigenschaft: Sie klingen richtig – selbst wenn sie inhaltlich falsch sind. Denn ChatGPT ist kein Rechtsanwalt. Es überprüft keine Paragrafen, macht keine Plausibilitätsprüfung, übernimmt keine Verantwortung.
Es haftet nicht. Du schon.
Wenn also Pflichtangaben fehlen, Formulierungen missverständlich oder fehlerhaft sind – oder schlicht nicht zu deinem konkreten Geschäftsmodell passen – dann bist du es, der die Konsequenzen trägt. Nicht OpenAI.
Kein Fragesystem = kein individuelles Ergebnis
Professionelle Rechtstext-Generatoren (und gute Anwälte) stellen dir gezielt Fragen:
- Verkaufst du an Verbraucher oder Geschäftskunden?
- Bietest du digitale Inhalte an oder physische Produkte?
- Wie läuft dein Checkout-Prozess ab?
ChatGPT? Fragt dich nichts davon.
Es schreibt drauflos – und du musst selbst wissen, was fehlt und was fehlerhaft ist. Tust du leider nicht, genau deshalb hast du ja die KI gefragt…
Und wie sieht’s mit Urheberrecht aus?
Auch das ist ein Graubereich:
KI-generierte Texte können Bestandteile enthalten, die aus urheberrechtlich geschützten Quellen stammen – ohne dass du oder die KI das erkennt. Was passiert, wenn jemand behauptet: „Das stammt aus meinen AGB, bitte entfernen“?
Schwierig. Und vor allem: unnötig riskant.
Unsere Empfehlung: Nutze KI – aber dort, wo sie passt
Versteh uns nicht falsch: Wir finden KI großartig – und setzen sie gezielt ein, wo sie hilft: beim Strukturieren, beim Brainstorming, beim schnellen Formulieren.
Aber wir sagen auch ganz klar:
KI ist kein Ersatz für Fachwissen, auf den du dich blind verlassen kannst. Das wäre, als würdest du dir mit einer YouTube-Anleitung selbst die Augen lasern – weil’s angeblich ganz einfach ist. Spoiler: Ist es nicht. Und bei Rechtstexten ist das Risiko ähnlich irre (aber immerhin behältst dein dein Augenlicht).
Deshalb bekommst du bei uns keine generischen Vorlagen, sondern passgenaue, regelmäßig aktualisierte Texte – erstellt auf Basis deiner echten Situation. Und wenn sich das Recht ändert? Dann bekommst du Bescheid, bevor es brennt.
Was wir anders machen
Bei onwalt.de bekommst du keine vorgefertigten Textbausteine von einer KI.
Sondern Rechtstexte, die:
- individuell zu deinem Geschäftsmodell passen
- auf dem neuesten Stand sind
- mit klarer, nachvollziehbarer Logik aufgebaut sind
- von Menschen mit juristischer und digitaler Expertise erstellt werden
- rechtssicher sind. Denn wenn wir als Anwaltskanzlei einen Fehler machen, haften wir auch und kommen für den Schaden auf.
Und das Beste: Wenn sich das Recht ändert, sagen wir dir rechtzeitig Bescheid.
Du musst nicht ständig kontrollieren – wir machen das für dich. Weil wir verstehen, dass du anderes zu tun hast als Paragrafen wälzen.
Fazit: ChatGPT ist super – für Ideen, nicht für Rechtstexte
Wenn du mal nicht weißt, wie du eine Einleitung formulierst oder welche Themen in deinen Newsletter könnten – frag die KI. Wenn es aber um rechtssichere Texte geht, gilt: Don’t wing it. Das Recht kennt keine Ausreden wie „Hat mir ChatGPT gesagt“.
Deshalb unser Rat: Nutze die KI, wo sie stark ist. Und lass uns den Rest machen.